Poetic Bits – Freies Entwurfsprojekt auf Basis von analogen & virtuellen Gestaltungstechniken

Es ist auf den drei Bildern zu sehen, wie die Studierenden im Computerstudio an ihren Entwürfen in dem 3D-Programm Clo3D arbeiten.
Design-Prozess in der 3D-Software Clo3D von den Studierenden Emily Fuhrmann und Helena Belenguer
Eine Videodokumentation von dem Projekt auf Peer Tube.

Das Entwurfsprojekt Poetic Bits für Mode-Design-Studierende im Haupt- und Masterstudium bietet die Möglichkeit, über analoge und digitale Prozesse eine Kollektion auf Basis eines frei gewählten Inspirationsthemas zu entwickeln. Das Zusammenspiel von Körper, Form, Farbe, Materialität und Oberflächengestaltung spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Im Laufe des Projekts wird in die virtuelle Design-Software Clo3D eingeführt. Zu Beginn des Semesters behandelt ein einwöchiger Workshop die analoge Formentwicklung, Drapage und dreidimensionale Schnittgestaltung an der Schneiderpuppe und fungiert als Basis für die experimentelle, virtuelle Anwendung in der 3D-Software. Das Programm wird genutzt, um im ersten Schritt den analogen Entwurf am Avatar zu visualisieren und im nächsten Schritt Entwurfsvarianten zu entwickeln. Hierbei liegt ein Augenmerk auf dem Einsatz von unterschiedlichen Materialitäten, Farbigkeiten und Print-Designs. Darüber hinaus wird mit verschiedenen Körperformen und Gesten des Avatars gearbeitet, und es werden die Möglichkeiten der Schnitt-Variation in Clo3D experimentell untersucht.

Ziel ist die Erarbeitung eines ganzheitlichen Kollektionskonzeptes. Dazu gehört eine umfangreiche Recherche, die zeichnerische Darstellung, Formgestaltung, Material- und Farbwahl. Die zeichnerische Kollektion beinhaltet mindestens sieben Outfits. Davon wird mindestens eines der Outfits analog umgesetzt und – neben vier Entwurfsvarianten – in 3D visualisiert.

Das Arbeiten in Clo3D wird von der künstlerischen Mitarbeiterin Madeleine Madej angeleitet und untersucht. Die Komplexität der 3D-Programme erfordert ein präzises Arbeiten der Mode-Design-Studierenden beim Entwerfen und Visualisieren. Daher stellen sich Fragen nach dem Verhältnis von Zeitaufwand zu kreativen Prozessen: Wie gestaltet sich das Arbeiten mit 3D-Programmen innerhalb eines Entwurfsprozesses? Inwiefern wird die Möglichkeit genutzt, dass stets alle Seiten eines Outfits am Avatar betrachtet, mitgedacht und gestaltet werden können? In welchem Verhältnis steht dies zu klassischen Entwurfsmethoden wie der zweidimensionalen Zeichnung? Wie verändert sich die visuelle Sprache der Entwürfe durch den Einsatz von 3D-Technologien?

Die Studierenden werden nach Abschluss des Projekts von Madej gebeten, basierend auf einer Umfrage und durch Interviews ihren Prozess und ihre Entwürfe zu reflektieren. Darüber hinaus nimmt Madej eine Analyse der gestalterischen Projekt-Ergebnisse für ihre Forschungsarbeit vor.

Fachgebiet

Mode-Design

Zeitraum

SoSe 2022

Format

Entwurfsprojekt

Studierende

Elya Babenko, Emily Fuhrmann, Helena Belenguer, Xiaolei Xu, Stefanie Christy, Elena Ricciarelli, Johanna Busch, Juliane Längin, Louis Grau, Victor Linkimer, Rawan Khlif, Clara Sander, Nele Westerkowsky, Kristina Nikonov, Greta Linkogel

Mitwirkende

Professorin Clara Leskovar (Lehrende), Professorin Doreen Schulz (Lehrende), Lucia Mors de Castro (Künstlerische Lehrkraft für Schnittkonstruktion), Madeleine Madej (Künstlerische Mitarbeiterin für digitale Gestaltungstechniken), Jutta Klingel (Lehrbeauftragte für Drapage)

Zugehörige Artikel

  • 3D-Technologie in der Mode
  • Text

    Madeleine Madej