Verena Melgarejo Weinandt

Das Gespräch mit Verena Melgarejo Weinandt auf Peertube.

Wie sind künstlerische, gestalterische, performative und wissenschaftliche Forschung miteinander verwoben? An welchem Punkt ist Forschung künstlerisch oder gestaltend? Und sind Kunst und Gestaltung nicht immer auch eine Form der Forschung? Im Sommersemester 2022 lädt +dimensions im Rahmen der Vortragsreihe +dimensions dialogues unter dem Titel „Blurred Territories: Kunst / Gestaltung / Forschung.“ fünf Künstler:innen/Theoretiker:innen/Gestalter:innen ein, die Verflechtungen von Forschung und ästhetischer Praxis aus ihren unterschiedlichen Perspektiven zu reflektieren und sich über verschiedene Methoden und Ansätze auszutauschen. 

Der erste Gast ist Verena Melgarejo Weinandt. Sie studierte bildende Kunst und Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien und am Instituto Universitario Nacional de Bellas Artes Buenos Aires, Argentinien. Ihre Arbeit setzt sich aus wissenschaftlicher Forschung, kuratorischer und künstlerischer Praxis und Vermittlungsarbeit in institutionellen und selbstorganisierten Räumen zusammen. In ihren kuratorischen Projekten beschäftigte sie sich u.a. mit der Kritik an kolonialen Sammlungs- und Ausstellungspraxen, u.a. im Weltmuseum Wien, und mit der Chicana-Autorin, Theoretikerin und Künstlerin Gloria Anzaldúa. Bis März 2022 war sie Stipendiatin der Universität der Künste Berlin mit dem Forschungsprojekt „Decolonizing Artistic Research: A Methodology by Gloria E. Anzaldúa“. Ihr Analysefokus bezieht sich zum einen auf ein Verständnis von Wissen, durch das Grenzen zwischen künstlerischer Praxis, theoretischer und politischer Reflexion und spirituellem Wissen aufgehoben werden. Hierdurch ergibt sich ein kritischer Blick auf die eurozentristische Definition der Beziehung zwischen Forschung und künstlerischer Praxis. Anzaldúas implizite Kritik an Wissenskonzeptionen, die hegemoniale Machtstrukturen stärken und dadurch auch definieren, welche Wissensformen und Subjektpositionen bekräftigt oder delegitimiert werden, führt zu einem Verständnis von Wissensproduktion als Heilung kolonialer Wunden.

Zeitraum

25.04.2022

Format

Lecture im Rahmen der Vortragsreihe +dimensions dialogues

Ort

digital

Mitwirkende

Juana Awad (Konzept, Organisation und Moderation), Paulina Grebenstein (Konzept und Organisation), Lara Roßwag (Konzept, Organisation und Videoschnitt), Henrike Uthe (Organisation und Grafik)